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Heilig erLEBEN

  • ecbw
  • 31. Juli
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Aug.

Wenn die Sonne durch Menschen scheint – Was heißt es, heilig zu leben?

In einer Schulklasse fragte der Lehrer im Religionsunterricht: „Was sind Heilige?“ Eine Schülerin antwortete: „Heilige, das sind Menschen, durch die die Sonne scheint.“ Der Lehrer war zunächst überrascht und fragte nach, wie sie das meine. Die Schülerin erklärte: „In unserer Kirche gibt es einige Fenster, auf denen Heilige abgebildet sind. Man kann sie aber nur sehen, wenn die Sonne hindurchscheint. Wenn die Fenster schmutzig sind, kann das Licht nicht mehr durch sie scheinen.“ Dieser Vergleich kann uns helfen zu verstehen, was es bedeutet, „heilig“ zu leben.


Sonnenlicht fällt durch mehrere große, bunte Kirchenfenster und wirft farbige Lichtstrahlen in das Innere einer alten Steinkirche. Im Vordergrund stehen Holzbänke, im Hintergrund sieht man einen schlichten Altar mit Kerzen und Kreuz. Die Atmosphäre wirkt ruhig, warm und einladend.

Was bedeutet es eigentlich, heilig zu leben?

"Heilig sein und leben" bedeutet, sich ganz Gott zur Verfügung zu stellen – das Leben nicht nur nach eigenen Maßstäben zu führen, sondern sich von Gottes Wort und Liebe prägen und verändern zu lassen. Heiligung heißt: Ich bin bereit, mich von vielem, was mich sonst beeinflusst, zu distanzieren – so weit ich das überhaupt erkenne. Das ist ein bewusster Prozess und betrifft alle Bereiche meines Lebens.


Die Bibel fasst es in 1. Thessalonicher 4,7-8 wie folgt zusammen:

Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung. Deshalb – wer dies verwirft, der verwirft nicht Menschen, sondern Gott, der doch seinen Heiligen Geist in uns gegeben hat.


Das Wunderbare daran ist: Je mehr wir bereit sind, diesen Weg zu gehen, desto klarer erkennen wir, wo uns andere Dinge beeinflussen – und wie Gott uns Schritt für Schritt verändern möchte. Heiligung ist ein Prozess, in dem der Heilige Geist uns nach und nach von innen und außen verwandelt.



Die Herausforderung des Alltags

Unsere Welt ist von vielen Dingen geprägt: Egoismus, Materialismus, ausschweifende Lebens- und Beziehungsverhältnise, Lügen, Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber dem Glauben. Diese Werte begegnen uns überall – in Medien, Gesellschaft, manchmal auch in uns selbst. Es ist leicht, sich dem anzupassen, oft sogar, ohne es zu merken.

Als Christ steht man oft unter Druck, „mitzumachen“, um dazuzugehören. Manchmal reden wir es uns sogar schön und meinen, gute Absichten zu haben – zum Beispiel, wenn wir das Evangelium „attraktiver“ machen wollen oder uns vielleicht für Glaubenshaltungen oder für die konservative Gemeinde schämen.


Doch die Bibel ist in 1. Johannes 3,13-14 ehrlich:

Wundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst! Wir wissen, da wir aus dem Tod zum Leben gelangt sind, denn wir lieben die Brüder. Wer den Bruder nicht liebt, bleibt im Tod.

Ein Leben in Heiligung bedeutet also, anders zu sein. Es bedeutet, manchmal anzuecken – aber eben nicht um des Andersseins willen, sondern weil man aus einer anderen Quelle lebt.

Wie sieht das konkret aus?

Heiligung im Alltag kann so aussehen:

  • Am Arbeitsplatz: Ehrlich bleiben, auch wenn das schwierig ist.

  • In Beziehungen: Reinheit, Vergebung und Wertschätzung leben.

  • In der Freizeit: Bewusst Entscheidungen treffen, die Christus ehren – mit dem Körper, mit den Gedanken, mit der Wahl meiner Beschäftigung (siehe 2. Korinther 6,14).


Oder, wie es die Bibel in 2. Korinther 7,1 sagt:

Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!


Praktische Schritte „in der Heiligung zu leben“
  • Sich Jesus zur Verfügung stellen (Römer 12,1)

  • Die eigene Einstellung immer wieder erneuern (Römer 12,2)

  • Enge Gemeinschaft mit Jesus pflegen (Johannes 15,5)

  • In der Kraft des Heiligen Geistes leben (Galater 5,16)

  • Jesus im eigenen Leben sichtbar werden lassen (Matthäus 5,14)



Die Herausforderung und das Ziel

Ein Leben in persönlicher Heiligung wird herausfordernd sein. Es macht uns zu Menschen, die anders sind – die nicht einfach überall dabei sind, sondern Orte und Wege suchen, wo Christus und seine Werte sichtbar werden (2. Korinther 6,17-18).


Aber: Nur wer diesen Weg geht, kann Jesus glaubwürdig verkündigen und ihn wirklich ehren. Das Ziel ist, dass wir immer mehr Jesus ähnlich werden und Gott durch unser Leben ehren (1. Korinther 6,19-20; Matthäus 5,16).


Charles Haddon Spurgeon, ein bekannter englischer Prediger (1834 - 1892), hat diesen Prozess einmal so beschrieben: Er verglich Christen und Nichtchristen mit einem Schaf und einem Schwein, die beide in eine schlammige Pfütze geraten. Das Schaf versucht, so schnell wie möglich wieder sauber zu werden und sucht die Nähe seines Hirten. Das Schwein dagegen fühlt sich im Schlamm wohl und bleibt gerne darin.

Dieses Sprachbild ist keine Abwertung, sondern soll zeigen: Wer Gott begegnet, dessen Herz wird verändert – man sehnt sich danach, das abzulegen, was einen belastet, und sucht die Nähe zu Gott.

Was bringt Heiligung?
  • Du erfährst wahre Freude und Freiheit.

  • Du wirst auf den ewigen Himmel vorbereitet (Hebräer 12,14).



Fazit

Heilig zu leben in einer unheiligen Welt ist kein einfacher Weg. Aber es ist der Weg, den Jesus vorgelebt hat. Er selbst ist heilig geblieben – und lebt heute in denen, die ihm vertrauen. Lass dich verändern. Lebe anders – nicht aus Pflicht, sondern heilig durch Jesus Christus.



Jetzt ist der Moment

Willst du, dass Gottes Licht durch dein Leben scheint? Dann fang heute an:

  • Sprich mit Gott – bitte ihn, dir zu zeigen, wo du Veränderung brauchst.

  • Lies die Bibel – zum Beispiel Römer 12 oder Johannes 15.

  • Setze erste Schritte um – sei ehrlich, vergib und handle barmherzig.


Heilig zu leben beginnt im persönlichen Alltag. Du kannst dich heute entscheiden, anders zu leben und dich von Gott verändern zu lassen. Wage den ersten Schritt. Du bist nicht allein auf dem Weg.


Eine Person sitzt im Freien und hält eine aufgeschlagene Bibel in den Händen. Man sieht nur die Hände, das Buch und einen Teil der Beine in Jeans. Der Hintergrund ist unscharf und grün, was auf einen Park oder Garten schließen lässt. Die Szene wirkt ruhig und konzentriert.

Kompaktinfo: Was ist mit „die Welt“ gemeint?

Mit „die Welt“ ist hier nicht der Planet Erde oder die Menschheit gemeint, sondern eine Denk- und Lebensweise, die sich von Gottes Maßstäben entfernt hat. Die Bibel beschreibt damit Einstellungen wie Egoismus, Materialismus, Gleichgültigkeit gegenüber Gott oder Lebensweisen, die dem Glauben widersprechen. Es geht nicht darum, Menschen abzuwerten, sondern aufmerksam zu werden auf Einflüsse, die von dem Ziel ablenken: Gott zu ehren und das Gute zu suchen.

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