Denn einen Augenblick stehen wir in seinem Zorn, ein Leben lang in seiner Gnade;
am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da.
Psalm 30,6
Es ist nicht genau zu erkennen, welches Leid David getroffen hatte. Es mag sein, dass er eine schwere Krankheit zu erleiden hatte. Es ist nicht ausgeschlossen, dass David nur noch über sein Leid nachsann. Als, wenn sein ganzes Leben nur Leid gewesen wäre. Und nun kommt ihm der Gedanke, die Zeit der Leiden, der Zeit, in der es ihm gut ging, gegenüberzustellen. Das Ergebnis ist überwältigend! David stellt fest: Denn einen Augenblick stehen wir in seinem Zorn, ein Leben lang in seiner Gnade.
Lieber Leser, vielleicht gehst auch du grade durch eine schwere Zeit. Es mag eine Krankheit sein; oder vielleicht ist jemand von deinen engsten Angehörigen jemand erkrankt. Es kann aber auch sein, dass du einen schweren Unfall hattest, oder, vielleicht hast du deinen Arbeitsplatz verloren. Aber es gibt auch Leiden anderer Art. Zum Beispiel, jemand von der Familie hat die Welt liebgewonnen.
Ich denke, wir alle kennen Situationen, in denen wir glauben, unter dem Zorn Gottes zu sein. Auch der leiderprobte Mann Gottes Hiob glaubte unter dem Zorn Gottes zu sein (Hiob 19,11). Lasst uns in leidvollen Zeitabschnitten unseres Lebens es so machen, wie David es getan hat.
Stellen wir doch einmal die Leidenszeit in unserem Leben den leidfreien Zeitabschnitten unseres Lebens gegenüber! Vielleicht machen auch wir die Erfahrung, die David gemacht hat, nämlich: Denn einen Augenblick stehen wir in seinem Zorn, ein Leben lang in seiner Gnade. In welchem Verhältnis stehen drei Wochen Krankenhausaufenthalt gegenüben zehn Jahren, in denen wir gesund waren?! Was ist ein halbes Jahr ohne Job gegenüber 30 oder vielleicht sogar 40 Jahre festen Arbeitsplatzes. Lieber Leser, geht Davids Rechnung auch in deinem Leben auf? Ist das Verhältnis zwischen Leidenszeit und leidfreien Zeitabschnitten in deinem Leben auch ein Augenblick zu lebenslang?! Summiere, lieber Leser, doch einmal alle Abschnitte in deinem Leben, in denen du die Gnade Gottes genießen durftest!
Eine zweite Erfahrung, die David in diesem Zusammenhang gemacht hat, ist: am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da. Immer wieder hat sich dieser Ausspruch im Leben Davids bewahrheitet. Zum Beispiel, in den vielen Situationen, in denen Saul ihn verfolgte. Ebenfalls als die Feinde die Feinde David und seinen Männern ihre Familien gefangen weggeführt haben. In den Psalmen lesen wir sehr oft von Momenten, wo David sich in größter Gefahr befand, aber der Herr führte ihn wundervoll heraus. Ein beeindruckendes Beispiel ist hierfür der Psalm 18. Einen Vers möchte ich zitieren – Vers 17 – Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich, er zog mich aus großen Wassern. Ähnliche Erfahrungen machten Petrus und Johannes, Paulus und Silas. Am Abend wurde sie ins Gefängnis gesetzt und am anderen Morgen kamen sie wieder frei! (Apg.4,3+21; 16,22-35).
Lieber Leser, analysiere dein Leben und du wirst feststellen, dass auch in deinem Leben es sehr oft so war, wie in Davids Leben; am Abend weintest du und am Morgen durftest du dich freuen. Selbst die Natur kennt diese Gesetzmäßigkeit:
Nach jedem Sonnenuntergang, folgt ein neuer Sonnenaufgang!
Nach jeder Nacht, folgt ein neuer Tag!
Nach den dunklen Wolken, kommt die Sonne wieder hervor!
Liebes Kind Gottes, wenn du heute durchs Tränental gehst, dann vertraue Davids Erfahrung, die Gott inspiriert hat – es kommt die Zeit, dann kehrt bei dir wieder Freude ein.
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