Stille Stimme
- ecbw
- 5. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Wie oft nimmst du dein Gewissen eigentlich noch wahr? Diese feine, innere Stimme, die sich meldet, wenn etwas nicht stimmt – wenn du zu schnell redest, zu lange schweigst oder zu leichtfertig wegschiebst, was dich eigentlich tief bewegt. Unser Gewissen ist ein Geschenk Gottes. Und doch ist es gerade heute in Gefahr, übertönt, überlagert oder schlicht ignoriert zu werden.
Vielleicht ist es an der Zeit, diesem Geschenk neu Beachtung zu schenken.

Und daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor Ihm stillen, dass, wenn unser Herz uns verurteilt, Gott größer ist als unser Herz und alles weiß.
1. Johannes 3,19–20
Ein reines Gewissen schenkt Freiheit. Es gibt dir den Mut, zu Gott zu kommen, dich ihm zu öffnen – ganz ohne Vorbehalte. Doch ein belastetes Gewissen? Das zieht sich zurück, zweifelt, schweigt.
Du und ich – wir leben in einer Welt, die ständig an unserem Gewissen zerrt. Überall prasseln Einflüsse auf uns ein: Medien, Gespräche, Ideologien. Die einen sagen: „Folge deinem Herzen.“ Andere: „Tu, was du willst – solange du dich gut fühlst.“ Doch wo bleibt da das Gewissen? Wo bleibt Gottes Maßstab? Die Bibel sagt:
... so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser.
Hebräer 10,22
Das Gewissen ist nicht einfach ein Gefühl. Es ist wie ein innerer Gerichtshof – eine göttliche Erinnerung an Gut und Böse. Und dieser Maßstab, der stammt nicht aus der Kultur, der Erziehung oder deiner Meinung. Sondern von Gott selbst. Er hat dir ein Gewissen geschenkt – nicht, um dich zu quälen, sondern um dich zu bewahren.
Gott ist es, der dir diesen inneren Kompass gegeben hat. Schon im Römerbrief lesen wir:
Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz, da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen ...
Römer 2,14–15
Selbst wer Gott nicht kennt, trägt ein Gewissen in sich. Und doch – wie leicht stumpft es ab, wenn wir nicht wachsam bleiben. Es passiert nicht über Nacht. Es beginnt mit einem „Ist doch nicht so schlimm“, geht weiter mit einem „Ich schau da mal drüber hinweg“ – und endet oft darin, dass wir gar nicht mehr merken, was falsch läuft.
Ein christlicher Denker hat es einmal so beschrieben: Unser Gewissen ist wie ein dreieckiger Stein im Herzen. Dreht er sich, spürst du Schmerz. Doch wenn du diesen Schmerz ignorierst, schleifen sich die Kanten ab – und irgendwann tut es nicht mehr weh.
Und das ist gefährlich.
... indem du den Glauben und ein gutes Gewissen bewahrst. Dieses haben einige von sich gestoßen und darum im Glauben Schiffbruch erlitten.
1. Timotheus 1,19
Vielleicht denkst du jetzt: Und was, wenn mein Gewissen längst belastet ist? Wenn ich weiß, dass Dinge nicht in Ordnung sind?
Dann darf ich dir Hoffnung zusprechen. Gott hat nicht nur das Gewissen gegeben – er hat auch den Weg zur Reinigung geschaffen. Durch Jesus Christus. Sein Blut reinigt nicht nur äußerlich, sondern auch dein Herz. Er lädt dich ein, zu ihm zu kommen, offen, ehrlich – mit allem, was dich drückt.

Du musst dich nicht verstecken. Du darfst zu Gott kommen. Mit Freimütigkeit. Jeden Tag.
Geliebte, wenn unser Herz uns nicht verurteilt, dann haben wir Freimütigkeit zu Gott
1. Johannes 3,21
Das Gebet wird dann nicht mehr zum Pflichtprogramm, sondern zur Begegnung mit deinem Vater. Und du wirst merken: Ein reines Gewissen ist keine Last, sondern ein Segen. Es ist wie frische Luft nach einem langen Tag. Es macht dein Herz leicht – und schenkt dir Mut, zu leben wie Gott es möchte.
Mein Appell an dich:
Schau ehrlich in dein Herz. Frage dich: Ist mein Gewissen wach? Ist es rein? Und wenn nicht – lass es reinigen. Nicht von Meinungen oder neuen Ideen. Sondern von dem, der dich geschaffen hat. Von Gott.
Denn ein reines Gewissen ist der direkte Weg zu echter Freiheit – zu der Freiheit, die in Jesus Christus allein zu finden ist.
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